Franz Müntefering zum Anfassen: Das war beim Politischen Frühstück mit dem Altmeister am 1. Oktober geboten, nachdem der Politiker am Abend zuvor die Ausstellung "150 Jahre SPD" in der VHS Winnenden eröffnet hatte. Andreas Herfurth begrüßte Mitglieder der SPD und der AWO zu der Runde bei Kaffee, Buttebrezeln und Hefezopf bei der AWO in der Schloßstraße.
Andreas Herfurth begrüßte zu der Runde.
...50 Jahre lang SPD-Mitglied, hat als Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, in verschiedenen Ministerämtern und als Vorsitzender der SPD vieles mitgestaltet in Deutschland. Er versteht es, seinen reichen Erfahrungsschatz in anschauliche Beispiele zu kleiden und auf das Wesentliche zu reduzieren. Ganz ohne Blabla. Ein Ausschnitt:
Die Zukunft der SPD
Wirtschaftlicher Erfolg - soziale Gerechtigkeit - ökologische Nachhaltigkeit: Das müssen für Franz Müntefering die Säulen der SPD-Politik sein, die sie in dieser Breite nach außen tragen muss, um als Volkspartei wahrgenommen zu werden. Das dürfe auch mit mehr Zuversicht und mehr Stolz geschehen, denn Deutschland stehe relativ gut da in der Welt.
Am wichtigsten sei es, dass wir wirtschaftlich gut bleiben, dass wir für unsere Produkte gute Preise nehmen können, denn nur was erwirtschaftet wurde, könne auch verteilt werden. Müntefering erinnerte daran, dass die Hälfte unseres Wohlstandes aus anderen Ländern kommt. Deshalb dürfe an Bildung und Qualifikation ebenso wenig gespart werden wie an der Infrastruktur. Gute Arbeit müsse durch gute Löhne entgolten werden und die ergeben auch eine gute Altersversorgung.
Energiewende
16 Bundesländer und zwei Budesministerien haben bislang ihre Interessen verfolgt; es fehle an einer durchgängigen Konzeption, kritisiere Müntefering. Er richtete den Blick aber über den deutschen Tellerrand hinaus und fragte: "Wie kann unser Planet die 10 Milliarden Menschen mit Energie versorgen, die er in absehbarer Zeit tragen wird?" Deshalb sei die Energewende von weltpolitischer Bedeutung.
Demografie
Die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine Pflegereform sowie die Sorge um ausreichende Fachkräfte, auch in den Sozialberufen, bezeichnete Müntefering auf diesem Gebiet als die großen Herausforderungen. Dazu bedürfe es den Mut, nach vorne zu schauen und nicht auf den nächsten Wahltermin. Frau Merkel schiebe aber die Probleme auf die lange Bank - "ihre größte Schwäche".
Staatsverschuldung
40 Milliarden Euro im Bundeshaushalt nur für Schuldzinsen seien zu viel, betonte Müntefering, die Schulden müssen weniger werden. Deutschland sei aber nicht überschuldet, denn das private Vermögen sei viel größer als die Staatsschulden, und der Staat mache keine Schulden für sich, sondern für die Bürger.
Die AWO
Manfred Neufeld hatte als AWO-Vorsitzender von Winnenden in der Begegnungsstätte in der Schloßstraße begrüßt und die Arbeit der AWO vorgestellt. Franz Müntefering bekannte sich als langjähriges AWO-Mitglied und als Verehrer von Marie Juchacz, die 1919 die AWO gegründet und am 19. Februar 1919 als erste Frau im Deutschen Reichstag gesprochen hat.
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