Diskussions-Treff zu Papst-Enzyklika und Klimawandel

SPD Winnenden diskutiert Papst-Enzyklika zur Umwelt. Es ist ein starkes Dokument.

Papst Franziskus hat in seiner Enzyklika „Laudato si, über die Sorge für das gemeinsame Haus“ klare Worte zur Umweltpolitik gefunden und vor allem deren Bedeutung für die Armen in der Welt herausgestellt.

Die Enzyklika ist ein starkes Dokument. Aus mehreren Gründen: Es verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, die Welt wird als  e i n e  Einheit gesehen; wenn der Tropenwald seine Funktion verliert, dann hat das Auswirkungen auf das Klima in Europa. Es wird an die mächtigen Industrieländer, und zwar an die Politik sowie an die Unternehmen, appelliert, die kurzfristigen und egoistischen Interessen zu Gunsten der Armen zu überdenken. Und es wird klar herausgestellt, dass ein jeder, eine jede den individualistischen und konsumorientierten Lebensstil überdenken sollte.

Der Klimawandel wird zu weiteren Krisen in der Welt führen. Es ist nicht nur das Ansteigen der Meeresspiegel. Hier gehen die betroffenen Ländereien unter und die da lebenden Menschen müssen flüchten. Auch die Dürreperioden in Afrika, die Folge des Klimawandels sind, verstärken die Flüchtlingsströme. Der Wohlstand in den reichen Industrieländern gründet sich auf Energie. Energiemangel bedeutet also Armut und Armut bedeutet Auswanderungsdruck. Das würde bedeuten, die gegenwärtigen Flüchtlingsströme werden weiter zunehmen.

Die reiche Welt würde also in ihrem eigenen Interesse handeln, wenn sie eine weltweite Umweltpolitik vorantreiben würde. Trotzdem sind die Widerstände gegen die Energiewende in Deutschland nach wie vor groß, nicht nur in Bayern, von den Bremsern bei den großen CO2-Produzenten, den USA und China, ganz zu schweigen. Menschen sind offenbar wenig bereit, liebgewonnene (Konsum-)Gewohnheiten zu ändern, solange sie keinen existenziellen Druck spüren.

Am Schluss der Diskussion standen Fragen: Wird in Deutschland genug getan, um die technologische Entwicklung bei der Speicherung von erneuerbaren Energien voranzutreiben? Wird in der Entwicklungszusammenarbeit mit den Ländern der Dritten Welt genug getan, um den Einsatz erneuerbarer Energien voranzutreiben? Tun wir schon genug, um knapper werdende Rohstoffe im Kreislauf im Lande zu halten statt sie zu entsorgen? Und tun wir in Winnenden genug, um die Menschen auf dem Weg der Energiewende mitzunehmen?

Hintergrund

Hier finden Sie die Enzyklika „ÜBER DIE SORGE FÜR DAS GEMEINSAME HAUS“ vom 24. Mai 2015. Außerdem empfehlen wir die Einführung von Jürgen Erbacher in heute.de. Er schreibt u.a.:
„Wachstum und Entwicklung mit Maß, nachhaltig und für alle. So lautet das Credo von Papst Franziskus in seiner Enzyklika ‚Laudato si, über die Sorge für das gemeinsame Haus‘. Auf 200 Seiten analysiert das katholische Kirchenoberhaupt die aktuellen ökologischen und sozialen Probleme, zeigt deren menschliche (Mit-)Ursachen auf und entwickelt schließlich das Leitbild einer ‚ganzheitlichen Ökologie‘. … Diese Enzyklika ist mehr als nur ein Papier über Klimawandel und Ökologie. Franziskus stellt damit ein neues Entwicklungsparadigma zur Diskussion, das von der engen wechselseitigen Beziehung von Umwelt, Klima und Armut ausgeht.“

 

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